Folgen des materialistischen Weltbildes

Folgen des materialistisch-wissenschaftlichen Glaubenssystems

Das Denken, „Ich bin der Körper und ohne ihn bin ich nichts weiter als ein paar in der Welt zerstreute Atome“, führt in unserer Gesellschaft dazu, dass sehr viele Menschen nur noch ein Ziel kennen: den Körper mit allen erdenklichen Mitteln vor seiner Vernichtung zu beschützen. Z. B. hat unsere hoch technisierte Medizin nur einen Zweck: das Sterben so lange wie möglich hinauszuzögern. Aber wenn es in erster Linie nur darum geht, die Existenz des Körpers um ein paar Jahre zu verlängern, weil man glaubt, mit dem Tod sei alles vorbei, dann verliert die Menschlichkeit sehr stark an Gewicht. Genuss (Konsum) und Geld (Macht) bestimmt dann das Werte-Empfinden. So ist es im 21. Jahrhundert immer noch möglich, dass Organhandel, Frauen- und Kinderhandel (oft in Verbindung mit erzwungener Prostitution) ein weltweites Problem darstellt. Man findet in Asien, Europa, Amerika und anderswo, dass gerade die Versorgung der alten Menschen immer mehr als störende und kostspielige Bürde empfunden wird. Wo sie doch gerade oft wegen der kostspieligen Intensivmedizin ein hohes Alter erreichen. Wir wollen eine Intensivmedizin, um alt werden zu können, doch wir wollen keine Alten, die unseren Genuss und vor allem unsere kostbare Zeit eventuell etwas beschneiden.

São Paulo – Fahnder haben in Brasilien einen internationalen Kinderhändlerring ausgehoben. In verschiedenen Städten wurden 15 Verdächtige verhaftet. Wie Medien unter Berufung auf die Bundespolizei gestern berichteten, ging den Ermittlern bei der „Operation Storch“ auch ein Polizist ins Netz. Die Kinder seien für bis zu 18’000 Franken (Anm.: ca. 16’500 €; Stand 2018) verkauft worden, hieß es. Die Bande brachte die Kinder etwa in die USA, wo sie für Adoptionen, Organhandel und Prostitution missbraucht wurden. Es habe mindestens 100 Opfer gegeben. (09.02.2006)

Das Verrückte an solchen Nachrichten sind zwei Dinge:

  1. Es gibt Verbrecher, die in einem Kind nur Geld sehen. Seien dies ihre Organe (was meist einen Mord mit einschließt) oder einfach ihre Körper, die für sexuelle Ausbeutung oder verzerrte Elternliebe (Adoption über nicht staatlich kontrollierte Kanäle) hinhalten müssen.
  2. Es gibt »Konsumenten«: z. B. Ärzte, die für Geld ihren Eid vergessen und Kindern ihre Organe herausoperieren, um kapitalkräftigen Leuten ihr Leben etwas zu verlängern oder eben auch andere »Konsumenten«, die solchen wehr- und schutzlosen Kindern die Hölle auf Erden bereiten.

Es sind krasse Beispiele, wie auch der Frauenhändlerring, der Ende März 2006 in Bern (Schweiz) gefasst wurde. Mit Gewalt und Essensentzug wurden südamerikanische Frauen zur Prostitution gezwungen, achtzehn Stunden pro Tag, sieben Tage die Woche. Doch es sind gerade solch krasse Beispiele, welche auf ein tiefer liegendes gesellschaftliches Problem hindeuten, denn was wir sehen, ist leider nur die kleine Spitze eines großen Eisberges.
Wir nennen uns zivilisiert, doch unter der Oberfläche glatt gebügelter Anzüge köchelt das Feuer blutrünstiger Bestien. Wir fühlen uns als wissenschaftlich gebildete Menschen. So mancher blickt gönnerhaft auf gläubige Buddhisten oder Hindus hinunter und viele belächeln ihren Glauben an Reinkarnation und Karma. So wundert es nicht, dass viele westliche Menschen mit Inbrunst an die geistige Überlegenheit theoretischer Modelle der Wissenschaft glaubt. Im TV zeigt man uns perfekte Computeranimationen des Urknalls, begleitet von Kommentaren, die keinen Zweifel aufkommen lassen, wie das Universum entstanden sein soll. Und von dort aus brauchte es nur noch das unglaubliche Glück von ein paar großartigen Zufällen …, die zur Abiogenese führen, dem spontanen Entstehen von Leben aus lebloser Materie.
Doch was sind die konsequent durchdachten geistigen Auswirkungen dieses Theorie-Glaubens?


Folgen des Glaubens an Urknall, Abiogenese und Makro-Evolutionstheorie

  1. Jeder Mensch, der sich geschickt der weltlichen Gerichtsbarkeit entziehen kann, ist ein Sieger, der erfolgreiche Typ, dem nachzueifern sich bereits viele entschlossen haben. Diese Rolle wird ja bereits seit Jahren mit Erfolg durch sympathische SchauspielerInnen vorgestellt.
  2. Verbrechen ist nur schlimm, wenn man sich erwischen lässt. Andere Konsequenzen als durch die Staatsgewalt, welche vielerorts auf der Welt »korrumpiert« werden kann, ist nicht zu befürchten. Eine Philosophie, welche zum trickreichen Verbrechertum animiert.
  3. Diese angeblich moralisch so überlegene „Philosophie“ gibt nicht den geringsten Anlass, den persönlichen Egoismus zu kontrollieren und in gesellschaftlich nützliche Bahnen zu lenken.
  4. Da mit der Zufalls-Theorie gleichzeitig auch das Verständnis einhergeht, mit dem physischen Tod sei alles endgültig zu Ende, wird eine Philosophie konstruiert, welche die schlimmsten Gräueltaten an Tier und Natur zu rechtfertigen versucht (z. B. Tierversuche, Zerstörung von Lebensräumen, Vergiftung der Böden). Alles, um das menschliche Leben zu verlängern oder angeblich angenehmer zu gestalten.
  5. Es gibt kein höheres Ziel, als ein erfolgreicher Genießer des Lebens zu werden, jemand, der es versteht, möglichst andere Leute in seinen Diensten (zu seiner Freude) arbeiten zu lassen.
  6. Die Zufalls-Philosophie bietet keinen unmittelbaren Anreiz, sich gegenüber anderen und sich selbst verantwortlich zu fühlen.

Diesen Tendenzen können nur menschliche Gefühle, welche zu Humanismus etc. führen, entgegenwirken. Diese guten Tendenzen werden jedoch nicht unmittelbar von der Zufalls-Lehre angeregt. In diesem Denkgebäude gibt es keinen logischen oder philosophischem Anreiz, sich für seine Mitmenschen, die Tiere und die Umwelt verantwortlich zu fühlen. In den westlichen Ländern kommt die humanistische Tendenz sicherlich noch aus einer Prägung durch die christliche Kultur. Leider haben es die großen Kirchen verpasst, Tiere und Umwelt in ihre Fürsorge mit einzuschließen. Mit fatalen Folgen, auch für den Menschen.
Was wären nun die konsequent durchdachten Folgen des Glaubens an Karma und Reinkarnation, die beide unter der unsichtbaren Oberaufsicht Gottes stehen?


Folgen des Glaubens an Karma und Reinkarnation

  1. Jeder Mensch wird durch die Karma-Lehre (siehe auch Karma-FAQ) ermutigt, sich nicht zu Betrügereien oder Verbrechen hinreißen zu lassen, weil er glaubt und theoretisch versteht, dass das gleiche Elend in Zukunft ihn selbst treffen wird. Es besteht daher ein großer Anreiz, das eigene Handeln durch die Intelligenz zu kontrollieren oder sich zumindest darin stark zu bemühen.
  2. Jeder Mensch wird ermutigt, anderen Menschen, Tieren und auch der Natur zu helfen, aber zumindest ihnen keinen Schaden zuzufügen. Je mehr Gutes man anderen tut, umso mehr Gutes wird als Reaktion erhältlich sein.
    So hat selbst der größte Egozentriker einen guten Grund, sich auf individueller und gesellschaftlicher Ebene nützlich zu machen, Gutes zu tun, vorhandenes Leid (z. B. Armut und seine Folgen, Gewalt oder deren Auswirkungen usw.) entsprechend persönlicher Möglichkeiten zu beseitigen, was selbst Asura-Könige gemäß Veda versucht haben, obschon sie ihre Natur ebenso zu leid bringenden Handlungen leitet.
  3. Durch den Glauben und das intellektuelle Verstehen der Karma-Lehre wird die Ursache für Leid nicht ständig außerhalb von sich selbst gesucht (mit Schuldzuweisung an andere). Man versteht theoretisch: Die Ursache bin immer ich selbst, der ich nun die Früchte der vergangenen Handlungen ernten muss. Mit diesem Denken erwirbt man die Befähigung, den Überbringern/Auslösern leidvoller Reaktion (seien es Menschen, Tiere oder die Natur) zu verzeihen. Umso mehr, als man versteht, dass der Leid verursachende Mensch jetzt gerade die Saat für sein eigenes zukünftiges Leiden gepflanzt hat.
  4. Dieser philosophische Anreiz, zu verzeihen, besitzt das Potenzial, viele kleine oder große Konflikte und deren Gewaltspirale zu verhindern oder zu durchbrechen und somit die Kraft, gute, liebende und freudvolle Aktionen und Reaktionen in Bewegung zu setzen.

Wer jetzt glaubt, ich sei ein Feind der Wissenschaft oder ein Feind wirtschaftlicher Entwicklung, irrt gewaltig. Beide können mithelfen, unseren Körper, die Natur und das Universum besser zu verstehen. Sie sind aber nicht in der Lage, das innere spirituelle Bedürfnis zu befriedigen und sie sollten sich auch nicht verselbstständigen und nur ihrem Eigeninteresse folgen, was zur bisherigen skrupellosen Ausbeutung unzähliger Menschen und Tiere geführt hat.

Die Wirtschaft und die Wissenschaft braucht daher klare Leitlinien, damit sie nicht vergessen, was ihre wirkliche Pflicht ist: dem Wohl des gesamten Planeten zu dienen. Um diesen Auftrag sicherzustellen, braucht es ein System von Intellektuellen und Politikern, welches gewährleistet, dass ihre Mitglieder lebenslang keinen privaten Nutzen aus wissenschaftlicher Forschung oder Wirtschaft ziehen können (z. B. durch Verwaltungsratsmandate, Aktien usw.).
Das Studium und tiefe Verständnis der Karma- und Reinkarnationslehre wäre in diesem Fall ganz besonders für die Intellektuellen hilfreich, da sie auch als Ratgeber der Politiker tätig wären, die wiederum die nötigen Richtlinien für Forschung und Wirtschaft erarbeiten sollten.