Narada Muni sieht Gauranga

Narada Muni besucht Krishna in Dvaraka

(Auszug aus dem Sri Chaitanya Mangala – von Locana Dasa Thakura)

Narada war ziemlich in seinem Geist gestört und Krishna fragte ihn nach seinem Wohlergehen. Naradas Körper zitterte vor Gottesliebe und er hatte rötliche mit Tränen erfüllte Augen. Er konnte aufgrund seiner Ekstase gar nicht sprechen. Doch Sri Krishna insistierte zu wissen, weshalb er gestört und unglücklich war.
Narada erwiderte:
“Mein lieber Herr, was soll ich sagen? Du bist der Herr von allem Existierenden. Du bist die Überseele in allen Lebewesen. Deine heiligen Namen und Eigenschaften zu besingen, ist meine nektarhafte Nahrung. Von deinen transzendenten Eigenschaften verzaubert, durchreise ich unzählige Universen und predige über deine Herrlichkeiten. Aber wie auch immer, wenn ich nicht hören kann, wie deine Namen gesungen werden und wenn ich die bedingten Seelen sehe, berauscht von Stolz, in ihre materialistischen Tätigkeiten vertieft und ohne Krishna-Bewusstsein, dann gibt mir das großen Schmerz. Ich sehe für diese Leute keine Möglichkeit zur Befreiung. Daher ist mein Geist immer gestört, wenn ich darüber nachdenke. Ich habe dir jetzt offenbart, welchen Kummer ich in meinem Geist trage. In deiner Gegenwart, durch die Barmherzigkeit deiner Lotosfüße, fühle ich jedoch große Erleichterung.”
Krishna wandte sich mit folgenden Worten an Narada Muni:
“… Hör zu Narada, gerade habe ich von Rukmini eine wundervolle Erzählung gehört. Daraus ergibt sich mein Versprechen an dich Narada, dass ich mich im Zeitalter des Kali in einer Form größter Demut manifestieren werde. Ich werde zum Geweihten meiner selbst, um die Glückseligkeit meiner reinen Geweihten zu kosten. Nicht nur werde ich die Freude der Prema-bhakti erfahren, ich werde sie auch zu allen in dieser Welt verteilen.”
Krishna erzählte weiter wie und wo er erscheinen würde, wie er aussehen würde usw. Und während er selbst in diese Ekstase über sein zukünftiges Erscheinen eintauchte, zeigte Sri Krishna langsam seine Gestalt als Gauranga Mahaprabhu! Narada Muni wurde in göttlichem Entzücken fast bewusstlos, aufgrund der Betrachtung dieser höchst wunderschönen Gestalt Sri Krishnas, die im kommenden Zeitalter erscheinen würde.
Locana Dasa sagt, dies sei das erste Mal gewesen, dass Sri Krishna seine transzendente Gestalt als Sri Gauranga offenbarte, der wunderschön goldene Herr, geschmückt mit reiner Gottesliebe.

Murari Gupta fuhr fort:
Solch eine wunderbar schöne Gestalt betrachtend, explodierte Narada Munis Herz mit Liebe und Tränen schossen ihm in Tausend Strömen aus den Augen. Gaurangas hell leuchtend goldene Hautfarbe war strahlender als Millionen von Sonnen. Der Glanz von Millionen von Monden und Millionen von Liebesgöttern verblasst schamvoll vor seinem unvorstellbar hübschen Gesicht. Völlig geblendet von Gaurangas leuchtender Ausstrahlung, schloss der Weise seine Augen und zitterte in Ekstase.
Naradas betäubten Zustand sehend, nahm Krishna seine leuchtende Ausstrahlung zurück und rief mit lauter Stimme. Zu seinem äußeren Bewusstsein zurückkehrend, sah Narada Muni Sri Krishna vor sich stehen, doch er war sehr begierig, nochmals die wunderbare Gestalt des Herrn als Sri Gauranga zu sehen.
[…]
Während er durch die Lüfte reiste, reflektierte Narada diese wunderbare Begebenheit. Narada dachte: ’Oh, welch unvergleichliche Schönheit habe ich gerade in Gestalt von Sri Gauranga gesehen, dessen mitfühlende Augen rötlich erscheinen, ähnlich der aufgehenden Sonne. Oh, was für ein verschwenderischer Ausdruck von Nektar habe ich gesehen. Ich sah das süßeste Lächeln auf Gauras schönem Lotosgesicht. Er ist höher als alle vergangenen Inkarnationen des Herrn. Vor diesem Tag habe ich noch nie ein solches Reservoir von Liebe gesehen. Meine Augen und mein Leben haben die Vollkommenheit erlangt, einfach durch das Sehen der Verkörperung des Ozeans der Barmherzigkeit. Mein Herz kann ihn nie mehr vergessen. Meine Augen verlangen Gauranga zu sehen, immer und immer wieder.’