Gurus über Gauranga-Nama

Gurus und Vaishnavas zu Nitai- und Gauranga-Nama

Brahmā

Die folgenden zwei Verse aus dem Sri Navadvipa-Dhama-Mahatmya, 9. Kapitel, beschreiben, wie die sieben Heiligen, die Söhne Brahmas, Sri Gauranga erlangten.

Sri Nityananda Prabhu erzählt diese Geschichte seinen Begleitern in Navadvipa.

Brahmas Unterweisungen an seine Söhne enden mit den Worten:

aprakrta dhama, gaurahari nama;
kevala sadhura asa

„Im spirituellen Dhama (von Navadvipa) zu leben und den heiligen Namen von Sri Gaurahari zu chanten, ist das einzige Bestreben der Sadhus.“

(Die sapta-rsis – die sieben Heiligen oder Weisen – gingen auf die Anweisung ihres Vaters nach Navadvipa, wo sie für Gaura-prema bettelten und mit lauter Stimme die Herrlichkeiten Lord Gaurangas besangen.)

kichu nahi khaya, nidra nahi jaya;
gaura nama kare japa

„Sie wurden gleichgültig gegenüber allen materiellen Dingen. Auf ihren Japas chanteten sie ohne Unterbruch Lord Gaurangas Namen, ohne während der Nacht zu schlafen.“


Sri Nityananda Prabhu – Der Adi-Guru, der ursprüngliche Lehrer

Nityananda Prabhu ging in Bengalen von Tür zu Tür und sagte:
„Nimm den Namen von Gauranga! Dann will ich dein Diener sein. Du kannst mich ganz leicht haben, wenn du nur den Namen von Gauranga annimmst. Ich werde dann bedingungslos dein Eigentum, ohne dass es dich irgendetwas kostet.“
Das war seine Wesensart. Als sich Mahaprabhu in Puri aufhielt, sandte er Nityananda Prabhu nach Bengalen. Und er gab ihm folgenden Rat mit auf den Weg:
„Außer dir gibt es niemanden, der in Bengalen Krishnas heiligen Namen oder den hingebungsvollen Dienst für Krishna verbreiten könnte. Die Leute dort beschäftigen sich mehr mit der tantrischen Methode und der smrti. Sie machen zu viel Aufhebens um diese unbedeutenden Dinge. Sie sind stolz und denken, dass sie alles Wissen erworben hätten. Deshalb ist Bengalen ein schwieriges Feld für Predigtarbeit. Niemand außer dir ist imstande, die Menschen dort wachzurütteln. Halte dich fern von den Angehörigen der höheren Kasten und wende dich mit dem heiligen Namen Krishnas an das einfache Volk. Du bist der geeignetste Mann für dieses Werk.“
Nityananda Prabhu ging daraufhin nach Bengalen. Aber ohne auch nur den geringsten Versuch zu machen, die Herrlichkeit des Gottesnamens ‚Krishna‘ zu verkünden, predigte er von Anfang an den Namen von Gauranga. Nityananda Prabhu erkannte eine gewisse Gefahr darin, zu denken, dass Krishnas Spiele den irdischen Ausschweifungen, dem Lügen und Stehlen einer entarteten Seele sehr ähnlich seien. Krishnas Spiele sind ihrem Wesen nach äußerst vertraulich. Es ist sehr schwierig für die breite Masse die Reinheit des krsna-lila zu verstehen. Sie kann nicht begreifen, dass krsna-lila das Höchste ist, was man erreichen kann. Nityananda Prabhu erkannte also, dass es schwierig wäre krsna-lila zu predigen. Stattdessen fand er es einfacher, gaura-lila zu predigen, in dem Krishna herabgekommen war, um sich selbst an die ganze Welt zu deren Nutzen zu verschenken.
Gauranga gleicht einer unerschöpflichen Kraftquelle, die Krishna an alle verteilen will, durchdrungen von einem unvorstellbar tiefen Mitgefühl und voll der edelsten Liebesempfindungen für die gewöhnlichen Menschen, ja ausgestattet mit der allerstärksten Zuneigung sogar zu Verbrechern. Nityananda Prabhu wollte alle in Verbindung mit Gauranga bringen, denn dadurch würde krsna-lila ganz von selbst innerhalb ihrer Reichweite sein. Deshalb begann er über Gauranga zu predigen und nicht über Radha-Krishna, wie es ihm Mahaprabhu aufgetragen hatte. Nityananda Prabhu predigte also:
„Verehre Gauranga, sprich nur über Gauranga und singe den Namen von Gauranga“ (bhaja gauranga kaha gauranga, laha gauranger nama).

Aus dem Buch „Sri Guru und Seine Barmherzigkeit“ – von Swami B.R. Sridhara


Srila Haridasa Thakura – Der Nama-Acarya

Haridas Thakura betet zu Sri Gauranga:
„…Ich habe schon seit langer Zeit einen Wunsch. Ich glaube, mein Herr, dass du deine Spiele in der materiellen Welt recht bald abschließen wirst.
Ich wünsche mir, dass du mir dieses Schlusskapitel deiner Spiele nicht zeigst. Lass bitte meinen Körper in deiner Gegenwart niederfallen, noch bevor diese Zeit kommt.
Ich möchte deine lotosgleichen Füsse an mein Herz halten und dein Gesicht, das dem Mond gleicht, sehen.
Ich werde mit meiner Zunge deinen heiligen Namen ‚Sri Krishna-Chaitanya‘ chanten. Das ist mein Wunsch. Lass mich bitte meinen Körper auf diese Weise aufgeben…“
(Cc 3.11.31-34)

Ein Tag später:
Haridasa Thakura brachte Sri Chaitanya Mahaprabhu dazu, sich vor ihm niederzusetzen, und richtete dann seine Augen wie zwei Hummeln auf das Lotosgesicht des Herrn.
Er hielt die Lotosfüsse Sri Chaitanya Mahaprabhus an sein Herz und nahm hierauf den Staub von den Füssen aller anwesenden Gottgeweihten und strich ihn sich auf den Kopf.
Immer wieder chantete er den heiligen Namen ‚Sri Krishna-Chaitanya‘. Während er den Liebreiz des Antlitzes des Herrn trank, strömten unablässig Tränen aus seinen Augen.
Er chantete den heiligen Namen ‚Sri Krishna-Chaitanya‘ und mit seinem Namen verließ er seinen Körper.
(Cc 3.11.53-56)


Srila Sarvabhauma Bhattacarya

’sri-krsna-caitanya saci-suta guna-dhama‘
ei dhyana, ei japa, laya ei nama
„Für seine Meditation und sein Japa-Chanten nahm er (Sarvabhauma Bhattacarya) nur die heiligen Namen Sri Krishna-Chaitanyas, des Sohnes von Mutter Saci, dem Behältnis aller guten Eigenschaften.“
(Cc 2.6.258)


Srila Vrindavan das Thakur

yahara prasade pamara paila nistaar
hena prabhu-nam haar hauka galaar
„Da die höchst gefallenen Seelen allein durch Nitais (Prabhu) Barmherzigkeit reine Liebe erlangten, sollte jeder von uns ein Halsband aus seinem Namen tragen, indem er ständig „Nitai“ murmelt.“
(Nityananda Charitamrita, Antya Khanda, 13. Kapitel, Vers 76)


Srila Krishnadasa Kaviraja Goswami

„Wenn man den erhabenen heiligen Namen des Herrn immer wieder chantet und sich dennoch seine Liebe zum Höchsten nicht entwickelt und keine Tränen in den Augen erscheinen, ist es offensichtlich, dass wegen der Vergehen beim Chanten der Same von Krishnas heiligem Namen nicht sprießt.
Beim Chanten der heiligen Namen von Sri Krishna-Chaitanya und Sri Nityananda gibt es diese Überlegungen (dieses Beachten) nicht. Das Chanten ihrer Namen ruft Liebe zu Gott hervor, und Symptome wie tränende Augen werden sichtbar.“
(Cc 1.8.29-31)

„O ihr Menschen, verehrt daher bitte Sri Krishna-Chaitanya und Prabhu Nityananda. Auf diese Weise werdet ihr die erbärmlichen Bedingungen des materiellen Daseins besiegen, und ihr werdet transzendente (sich jenseits der Maya befindliche) Glückseligkeit (premananda) bekommen.“
(Cc 1.8.43)


Madhavendra Puri

Madhavendra Puri sprach:
„Ich habe noch nie eine solch ekstatische Liebe gesehen. Wo auch immer eine solche Liebe zu Gott gefunden wird, das ist mein bevorzugter heiliger Platz.
Ich weiß, dass Krishna mir seine Barmherzigkeit geschenkt hat, denn er gab mir die Gemeinschaft von Nityananda.
Wo immer Nityanandas Gemeinschaft zu finden ist, ist der höchste heilige und vollkommen transzendente Ort.
Wenn jemand den Namen von Nityananda hört, wird er mit Sicherheit Sri Krishnachandras Lotosfüsse erlangen. 
Falls jemand auch nur den kleinsten Neid gegenüber Nityananda hegt, wird er nicht von Krishna begünstigt werden, selbst wenn er (nach Außen hin) als ein Bhakta erscheint.“
(Chaitanya-bhagavata 1.9.182-186)


Srila Syamananda Prabhu

An einem glücksverheißenden Tag weihte Syamananda Prabhu Rasika in den Radha-Krishna-mantra ein und Sri Rasik begann bei sich zu Hause mit einem namasankirtan Fest. Er lud all seine Freunde ein, aber auch Mieter seiner Ländereien. Jeder war von den Lehren Gaura-Nityanandas, wie sie von Syamananda Prabhu dargelegt wurden, sehr angezogen und so wollten sie augenblicklich den Schutz seiner Lotosfüße annehmen. So wurden viele Leute von (der Stadt) Rohini Schüler von Syamananda Prabhu.

In Rohini lebte ein sehr bekannter Yogi namens Damodara. Eines Tages kam er vorbei, um den Darshana von Syamananda Prabhu zu erhalten. Er wurde völlig bezaubert. Schon von weitem sah er einen blendenden Glanz, der vom Körper Syamananda Prabhus ausging. Als er näher kam, erwies er den Lotosfüssen Syamanandas seine Achtung. Dieser wiederum erwies Damodara seine Grüße. Mit Tränen in den Augen bat Syamananda den Yogi:
„In deinem gereinigten Zustand solltest du immer die heiligen Namen von Sri Gaura-Nityananda chanten. Sie sind äußerst barmherzig und sie werden dir Liebe zu Krishna verleihen.“

Als der Yogi Damodara diese Anweisung des Acarya hörte, wurde sein Geist von Liebe erweicht und er erwiderte: „Ich will die Lotosfüsse von Gaura-Nityananda verehren. Bitte sei barmherzig zu mir.“ Und so gab ihm Syamananda Prabhu seinen Segen. Auf diese Weise wurde der Yogi ein grosser Gottgeweihter und mit Tränen in den Augen sang er unaufhörlich über die Herrlichkeiten von Gaura-Nityananda.

Quelle: http://www.vaisnavacalendar.info/i/sri-syamananda-prabhu-appearance.html


Srila Prabodhananda Sarasvatipada

apy aganya maha-punyam ananya-saranam hareh
anupasita-caitanyam adhanyam manyate mati
Selbst wenn jemand ein unbegrenztes Guthaben aus frommen Tätigkeiten besitzt und vollständig bei Sri Hari Zuflucht genommen hat, erachte ich ihn als arm und unglückselig, wenn er nicht Sri Chaitanya verehrt.
(Chaitanya Candramrta 31)

yatha yatha gaurapadaravinde vindeta bhaktim krtapunyarasih
tatha tathotsarpati hrdyakasmat radhapadambhoja sudhamburasih

„Jemand, der sehr vom Glück begünstigt ist, erlangt die Barmherzigkeit von Sri Gauranga. Und genauso intensiv wie er sich den Lotosfüßen Sri Gaurangas hingibt, wird er befähigt, den nektarhaften Geschmack zu kosten, der dem Dienst zu den Lotosfüßen Srimati Radharanis entspringt.“
(Chaitanya Candramrta 88)

ha hanta citta-bhuvi me paramosarayam,
sad-bhakti-kalpa-latikankurita katham syat;
hrdy ekam eva param asvasaniyam asti,
caitanya-nama-kalayan na kadapi socyah

„Ach! Ach! Wie kann die Wunsch-Kletterpflanze unvermischten hingebungsvollen Dienstes zu Sri Krishna in der unfruchtbaren Wüste meines Herzens spriessen? Ich sähte den Samen des Krishna-nama-dhama-lila schon so viele Millionen Mal in mein Herz, aber aufgrund meiner unbegrenzten Vergehen, lehnten sie es ab zu spriessen. Doch jetzt gibt es in meinem Herzen nur einen einzigen höchsten Trost. Es ist das Chanten von Sri Gaurangas Namen. Dieses Chanten wird meinem Klagen tatsächlich und für ewig ein Ende setzen, und es wird in meinem Herzen Wunder bewirken, indem es weich wird mit reiner Liebe zum Herrn.“
(Chaitanya Candramrta 53)


Srila Bhaktivinoda Thakura

„Weil die Leute im Kali-Yuga unzählige Vergehen begehen, die sehr schwer zum Stillstand gebracht werden können, gibt es keine andere Möglichkeit, kein anderes Mittel zur Befreiung, außer dem Namen Gaurangas.“
(Navadvipa-Dhama-Mahatmya, 1. Kapitel 

Vrajanatha: Wenn Sri Gauranga die ursprüngliche Gestalt der höchsten Persönlichkeit Gottes ist, wie sollte man ihn dann verehren?
Srila Raghunatha Dasa Babaji: So wie jemand Sri Krishna durch das Chanten der Namen und der Mantras von Sri Krishna verehrt, so sollte man Sri Gaura verehren, indem man die Namen und Mantras von Sri Gauranga chantet. Jemand mag Sri Gaura durch das Chanten von Krishna-mantras verehren, oder zum gleichen Zweck mag jemand Sri Krishna mit dem Chanten von Gaura-mantras verehren. Sie sind alle gleich. Jeder, der denkt, Sri Krishna und Sri Gaura seien verschieden, ist ein Dummkopf. Er ist ein Diener des Kali-yuga.
(Jaiva Dharma, 14. Kapitel – vollständiges Buch in Englisch)

tumi yabe kara daya sei anayase
sri caitanya-pada paya prema-jale bhase
Srila Jiva Goswami spricht zu Lord Nityananda:
„Wenn du jemandem deine Barmherzigkeit gibst, wird diese Person ohne Anstrengung die Lotosfüsse von Sri Gauranga erlangen, und so wird er in den Ozean reiner ekstatischer Liebe zu Sri Krishna geworfen.“
(Navadvipa Dhama Mahatmya, 4. Kapitel)

Und im 1. Kapitel des Navadvipa Dhama Mahatmya:

nitai-caitanya bali‘ yei jiva dake
suvimala-krsna-prema anvesaye ta’ke
„Wenn ein Mensch ruft: Oh Nitai! Oh Chaitanya!“, dann wird die reine göttliche Liebe zu Krishna (Krishna-prema) hinter ihm herlaufen und ihn suchen.“

aparadha badha ta’ra kichu nahi kare;
nirmala-krsna-preme ta’ra ankhi jhare

„Seine Vergehen (Aparadhas) können ihn nicht im Geringsten behindern. In reiner Liebe (Krishna-prema) werden Ströme von Tränen aus seinen Augen fliessen.“

svalpa-kale aparadha apani palaya
hrdaya sodhita haya, prema bade taya

„In kurzer Zeit werden all seine Vergehen verschwinden. Sein Herz wird rein werden und Prema, göttliche Liebe, in ihm erwachen.“

kali-jivera-aparadha asankhya durvara
gaura-nama bina ta’ra nahika uddhara

„Die Vergehen im Kali-Zeitalter sind zahllos und furchteinflössend — ohne Gauras Namen gibt es keine Erhebung für die Lebewesen.“

ataeva gaura-bina kalite upaya
na dekhi kothao ara, sastra phukaraya

„Deswegen betonen die Schriften immer und immer wieder, dass es im Kali-Zeitalter für die Seelen kein anderes Mittel zur Befreiung gibt als der Name von Gauranga.“


Srila Bhaktisiddhanta Saraswati Thakura

Anubhasya – Bengali-Erläuterung zum Chaitanya-charitamrta 1.8.31:

krsna-nama aparadhera vicara karena, gaura-nityanandera name aparadhera vicara nai. aparadhi (krsna-prema) labha karena na. aparadhi thaka-kaleu gaura-nityanandera nama grahanakari nama karite karena. ihara vicara o siddhanta ei je-gaura-nityanandera nikata krsna-vimukha sadhaka krsna unmukha anarthamukta krsnanmukera uccarya krsna-nama anarthayukta avasthaya kakhanei phala (krsna-prema).
jivera sevya-vastu haoyaya tahadera seva jivera krsnaseva apeksa adhiktara prayojaniya. sadhaka siksara udyata haile tahara anarthaei asiya upasthita haya; kintu nitai-gaurera bhajane siddhabhimanera chalana siksaka dvayera nikata upasthita haile tahara tahadigake anarthamukta karaiya tanhadigera svayam-jivera svarupa-jnanera udaya haya.
krsna-nama o gaura-nama,-ubhayei namira sahita abhinna. krsne gaura apeksa laghu va sankirna haibe. prakrtapakse jivera prayojana-vicare sri gaura-nityanandera nama grahanera upayogita adhiktara. abhyantare madhura. krsnera udarta-kevala mukta, siddha asritajana ganera upara; gaura-nityanandera bhogamaya aparadhera haste haite mukta haiya gaura-krsnera .-padma labha karena.

„Das Hare-Krishna-Maha-Mantra berücksichtigt die Vergehen, wohingegen die Namen von Gauranga-Nityananda keine Vergehen berücksichtigen. Wer mit Aparadhas chantet, wird niemals allein durch durch das Hare-Krishna-Maha-Mantra die Frucht des Chantens erlangen (nämlich reine Liebe zu Krishna, Krishna-Prema).
Deshalb sollte jemand, solange er Vergehen begeht, regelmäßig die Namen von Gauranga-Nityananda chanten, denn sie sind grahanakari-nama (die wichtigsten anzunehmenden und zu chantenden Namen) für den Sadhaka (Sadhana-Bhakta) der anartha-yukta-Stufe. Durch das wiederholte (karite karite) Chanten der Namen von Gauranga-Nityananda werden alle Vergehen zerstört, und so erlangt er oder sie sehr schnell die Frucht des Chantens, reine Liebe zu Krishna.

Hinter dieser Aussage liegt der folgende philosophische Grundsatz:
Die Aspiranten, die Sri Krishna abgeneigt sind, wenden sich an Sri Sri Gauranga-Nityananda, um so von Sri Krishna angezogen zu werden. Das Hare-Krishna-Maha-Mantra kann nur von Sadhakas rein ausgesprochen werden, wenn sie auf der vollkommenen Stufe des Sadhana stehen (sadhana-siddha) und wenn sie frei geworden sind von allen anarthas (unerwünschten Dingen im Herzen). Wenn Sadhakas, die voller Vergehen sind, das Maha-Mantra chanten, wird ihnen das Maha-Mantra niemals Liebe zu Krishna geben (die angestrebte Frucht des Chantens).

Somit sind Sri Sri Gauranga-Nityananda die verehrenswertesten Meister für die Seelen, die voller Vergehen sind, und ihre Namen sind ebenso höchst verehrenswert. Deshalb ist für solch unglückselige Seelen der Dienst zu ihnen, und der Dienst zu ihren Namen und ihren Spielen viel angemessener und hilfreicher als der Dienst zu Sri Krishna.
Wenn ein sadhaka, ohne zu ihm passende Unterweisungen, stolz von sich selbst denkt, er sei bereits auf der vollkommenen Stufe und daher versucht, dem Hare-Krishna-Maha-Mantra direkt Dienst darzubringen, indem er es chantet, werden die Vergehen garantiert kommen und seinen Fortschritt versperren.
Umgekehrt, wenn der sadhaka seinen falschen Stolz aufgibt zu denken, er sei auf der vollkommenen Stufe, und sich daher an die zwei Jagadgurus Sri Sri Nityananda-Gauranga wendet, sie verehrt und ihre Namen chantet und Unterweisungen von ihren Spielen und ihren Geweihten annimmt, werden sie ihn von allen Vergehen befreien und ihn mit der Verwirklichung ihrer eigenen Formen (svarupas) der Svayam-Rupa (Sri Gauranga) und Svayam-Prakasa (Sri Nityananda) belohnen. Dann verwirklicht die Seele ihre eigene eigenschaftsmäßige Position in Beziehung zu den zwei höchsten Meistern und so erlangt sie Vollkommenheit.

Die Namen von Krishna und Gauranga – beide sind nicht verschieden vom Herrn selbst. Jemand der denkt, Krishna sei in irgendeiner Weise Gauranga untergeordnet oder begrenzt, befindet sich in grober Unwissenheit. Aber wenn wir ganz praktisch (prayojana) überlegen und den Vorteil für die bedingten Seelen beachten, ist das Chanten von Sri Sri Gauranga-Nityanandas Namen für jedes Lebewesen viel nützlicher und hilfreicher.
Die Barmherzigkeit von Krishnas Namen ist generell nur befreiten oder vollkommenen Seelen zugänglich, die ihm ergeben sind. Aber der Großmut der Namen von Sri Gauranga-Nityananda ist ganz besonders für die Seelen, die Vergehen begehen, und die voller Anarthas und Wünschen nach materieller Sinnenbefriedigung sind. Das Chanten der Namen von Sri Gauranga und Sri Nityananda und Ihre Verehrung befreit die Seele sehr schnell von allen Vergehen und so erlangt sie ohne Verzögerung den Schutz der Lotosfüße von Sri Gaura-Krishna.“

In der Erläuterung zum Chaitanya-Bhagavata, Madhya-Khanda 3.134, schreibt Srila Bhaktisiddhanta Saraswati Thakur weiter:

„Einfach durch das Chanten oder Hören des Namens von Sri Nityananda werden die sündhaften Neigungen in den Herzen aller Lebewesen im Universum für immer zerstört und ihre natürlich innewohnende Reinheit wird erweckt. Während des Chantens oder Hörens des Namens Nityananda, werden sogar Händler und niedrige, gefallene und dumme Leute gereinigt, und augenblicklich verwirklichen sie die absolute Wahrheit und werden Geweihte des Herrn.“

Srila Bhaktisiddhanta Sarasvati Thakura preist das Sri Chaitanya Chandramrita mit den Worten:

„Wenn jene, die sich dem Heiligen Namen, der Gestalt, den Spielen und der Erscheinung der höchsten Persönlichkeit Gauranga Mahaprabhus entgegenstellen, das Sri Chaitanya Chandramrita lesen oder hören, wird ihr Geist, ihr Herz und ihr Bewusstsein vollkommen rein werden, gereinigt und geläutert von allem Neid gegenüber der höchsten Persönlichkeit Sri Gauranga Mahaprabhu — und sie werden in seiner liebevollen Widmung beschäftigt sein.
Was kann man dann darüber sagen, wenn die Geweihten von Sri Gauranga Mahaprabhu das Sri Chaitanya Chandramrita lesen! Wenn die vertrauensvollen Geweihten von Sri Gauranga diese große heilige Schrift lesen, werden sie sicherlich und ohne Zweifel überströmt und überschwemmt von dem höchst freudespendenden und unvergleichlich glückseligen Ozean der reinen Liebe zu Sri Gauranga Mahaprabhu, der die letztliche Bestimmung einer jeden Seele innerhalb der Schöpfung ist.“


Srila B.R. Sridhara Maharaja

„Wenn wir Sri Gauranga unserer Seele näher bringen, erhalten wir, selbst ohne uns darüber bewusst zu sein, die Garantie dafür, den Zutritt zum Krishna-Lila zu erlangen. Für die gefallenen Seelen ist es viel nützlicher, Hingabe zu Sri Gauranga zu entwickeln. Das wird uns mit dem geringsten Aufwand die vollständige Erfüllung des Lebens schenken. Die Hingabe zu Gauranga wird uns nicht zu einer Art planlosem oder missverstandenem Krishna-Bewusstsein führen, sondern zu wahrem Krishna-Bewusstsein. Wir können das volle Krishna-Bewusstsein mit Hilfe des Gaura-Bewusstseins erlangen. Indem wir die Hingabe zu Sri Gauranga entwickeln, werden wir fähig zu fühlen, dass das Sri Gauranga-Bewusstsein das Krishna-Bewusstsein beinhaltet – und sogar noch etwas mehr. Was aber ist das? Das ist das freizügige Verteilen des Krishna-Bewusstseins an andere.“
(Swami B.R. Sridhara; Der goldene Vulkan voller göttlicher Liebe, S. 200)


Srila A.C. Bhaktivedanta Swami Prabhupada

„Ein neuer Schüler, der noch nicht genügend ausgebildet oder erleuchtet ist, sollte sich nicht der Verehrung Sri Radhas und Krishnas oder dem Chanten des Hare-Krishna-Mantra widmen. Selbst wenn er dies tut, kann ihm nicht das erwünschte Ergebnis zuteil werden. Man sollte deshalb die Namen von Nitai-Gaura chanten und sie ohne falsches Prestige verehren.“
(Cc 1.8.31 Erl.)

„Da aber für Vaisnavas zwischen Sri Chaitanya Mahaprabhu und Radha-Krishna kein Unterschied besteht (sri-krsna-caitanya radha-krsna nahe anya), befindet sich jemand, der den Mantra «Gauranga», und jemand, der die Namen von «Radha und Krishna» chantet, auf der gleichen Ebene.“
(Cc 3.2.31 Erl.)

„Nun, was ist der Unterschied?
Zwischen Nitai-Gauranga und Hare Krishna gibt es keinen Unterschied. Nitai-Gauranga ist auch gut. Was auch immer ihm recht ist, lasst ihn chanten.“
(Im Gespräch mit einem Yogastudenten in Bezug auf das Japa-chanten; Iran, 14. März 1975)

„Durch seinen (Srila Bhaktisiddhanta Sarasvati Thakuras) starken Wunsch, wird sich zuerst der heilige Name Gaurangas durch alle Länder der westlichen Welt verbreiten. Danach wird jeder, in allen großen und kleinen Städten und allen Dörfern der Welt, an allen Ozeanen, Flüssen und Bächen, das Hare-Krishna-Maha-mantra chanten.“
(Srila Prabhupada, 13. September 1965, an Bord der Jaladuta, auf dem Weg in die USA)