Erste Stellungnahme

Als Stellungsnahme am 1. Verhandlungstag 2.4.1998

von Trutz Hardo verlesen

Sehr geehrter Herr Richter!
Ich bin unter anderem angeklagt wegen ‚Billigung‘ des Holocaust. Ich bin ein Gegner jeglicher Form von Gewalt. Als solcher kann ich den Holocaust prinzipiell unter keinen Umständen billigen.Ich habe auch nicht die geringste Sympathie für Adolf Hitler. In meinem Roman ‚Jedem das Seine‘ wird er eindeutig als der ‚größte Massenmörder der Weltgeschichte‘ (S. 165) bezeichnet. Mein ‚Leser‘ wird in diesem Roman dahin geführt (meinen Gefühlen und Intentionen entsprechend), ihn als ‚Verbrecher‘ und ‚Mörder‘ (S. 164) zu erkennen. Denn wer dieses Buch gelesen hat, wird nicht die geringsten Sympathien mit diesem Ungeheuer mehr haben können. Ich zeige in diesem Buch die Verblendungen auf, die diesen Mann zu diesen Ungeheuerlichkeiten geführt haben. Ich gebe in diesem Buch ’seine‘ Gedanken wieder, mit denen ich als Autor natürlich nicht identifiziert werden kann. Jedoch habe ich als Autor neutral zu sein und die Gedanken und Worte der Romanfiguren wertungsfrei darzustellen. Wenn also Hitler seine Vorstellungen präsentiert, dürfen sie nicht als die meinen angesehen werden. Ich habe mit diesem ‚Vermaledeiten‘ (S. 165) nichts gemein. Wenn mir also in diesem Buch die Ansichten der Figuren als meine eigenen ausgelegt werden, dann könnte man wohl jeden Romanschriftsteller anzeigen, ‚anstößige‘ Gedanken zu äußern. Das wäre das Ende einer jeglichen freischöpferischen Literatur.
Ich bin entsetzt über jeden, der den Holocaust billigt. In den Vorstellungen vieler Juden kursiert die Idee, dass gemäß den alten Schriften der Messias kommen werde. Bevor er kommt, wird großes Ungemach über die Menschheit hereinfallen. Ich habe darüber mehrere Juden befragt. Ein jüdischer Gelehrter gestand mir, dass es in Israel viele Juden gäbe, die in Hitler den ,negativen‘ Messias sähen, da ja durch seine ungeheueren Untaten die Verheißung eines Wiedererstehens des Staates Israel erfüllt worden sei. Andere glauben, dass der Messias noch kommen werde und dass seinem Kommen zuvor die Vernichtung eines großen Teiles der Menschheit vorausgehen werde. In beiden Fällen wird der Tod von Millionen Menschen schon gebilligt bzw. gerechtfertigt, damit die Voraussagen der Bibel erfüllt sein mögen. Ich kann mich mit keiner Idee befreunden, die einen Krieg oder die Vernichtung von großen Teilen der Menschheit wie auch immer billigt.
In der Reinkarnationstherapie bzw. Rückführungstherapie, die von bekannten jüdischen Psychiatern propagiert wird, taucht immer wieder das Gesetz von Karma auf. Denn das Leid, das wir in diesem oder in einem früheren Leben durchzumachen hatten, ist bzw. war nicht zufällig vorhanden. Wird in dieser Therapie ein Klient in seine Leiden in diesem oder in einem früheren Leben zurückgeführt, so kann sein Unterbewusstsein danach befragt werden, warum er diese Leiden zu erdulden hatte. In den meisten Fällen befindet seine Seele sich dann in einem noch früheren Leben, in welchem er einem anderen das zugefügt hatte, was er jetzt selbst an sich durchleidet.
Der Professor für Psychiatrie Dr. Joel L. Whitton schreibt in seinem Buch „Das Leben zwischen den Leben“ (Goldmann Taschenbuch Nr. 1280) auf S. 102: „Ein jüdischer Arzt, der heute im Ruhestand lebt, erfuhr bei der Rückführung in vergangene Leben, dass er in diesem Leben sein Verhalten in vergangenen Inkarnationen wiedergutmachen musste, besonders seine gegen Juden begangenen Grausamkeiten als römischer Legionär in der von Revolten heimgesuchten Provinz Judäa einige Zeit nach dem Tode Christi. Dr. Simon Ezra konnte sich lebhaft daran erinnern, wie er, auf seinem Pferd sitzend, halb im Sand eingegrabenen Juden mit den Pferdehufen zertrampeln ließ. Sein Karma verlangte von ihm, dass er in diesem Leben menschliche Körper heilte und selbst erfuhr, was es bedeutete, verfolgt zu werden. Am Beginn seiner beruflichen Laufbahn und bald nach seiner ersten Scheidung wurde es ihm als Juden unmöglich gemacht, an den großen Universitätskrankenhäusern in Toronto zu praktizieren. Vor seiner Behandlung unter Hypnose litt Dr. Ezra an Anfällen von Jähzorn, terrorisierte die Krankenschwestern und warf gelegentlich sogar mit chirurgischen Instrumenten nach ihnen. Seine Aggression ließ merklich nach, nachdem er die Gründe dafür erfahren hatte, dass er als Jude wiedergeboren war und den Arztberuf ergriffen hatte.“ Erklärung
Meine Stellung zum Judentum

Wir sind alle Kinder Gottes. Jeder ist von ihnen auf dem Weg, sich in dieser Schule des Lebens von Unwissenheit, Liebesmangel und Egoverhaftung durch die Reinkarnationen zu höherem Bewusstsein, Liebesfülle und Altruismus emporzuarbeiten, wozu es einer ganzen Anzahl von erneuten Erdenleben bedarf.
Wir sind alle vor Gott gleich, wenn wir uns auch in verschiedenen Entwicklungsstadien unserer spirituellen Evolution befinden. Jeder auf Erden wird irgendeinmal in der Schule des Lebens sein Abitur erreichen.
Für mich sind alle Menschen gleich, und ich versuche allen ohne Ausnahme mit Liebe entgegenzukommen. Jegliche Art von Diskriminierung ist mir vollkommen fremd. Und wenn ich höre, dass jemand irgendwen diskriminiert, ist es meine innere Pflicht, jenen Diskriminierten auch in seiner Abwesenheit zur Seite zu stehen. Jeglicher Hass einem Menschen gegenüber ist für mich, wie ich zu glauben vermeine, nicht mehr möglich. Und mit Goethe kann ich sagen: „Gerecht zu sein, kann ich versprechen, parteiisch zu sein aber nicht.“ Denn nachdem ich als Schüler und noch mehr als Geschichtsstudent erfahren habe, was die Nazis mit den Juden gemacht hatten, galt meine besondere Liebe allen Juden in der Welt. Und wo immer sie angegriffen worden waren, war ich ihr Leumund und werde es immer bleiben. Stefan Zweig wurde zu meinem Lieblingsschriftsteller und zugleich zu meinem Idol der Menschlichkeit. Durch ihn bin ich zum Europäer geworden. Mein Lieblingsdirigent wurde Bruno Walter, und für mich ist der Höhepunkt der klassischen Symphonik mit dem Schlusssatz von Mahlers dritter Symphonie erreicht. Ich bin also mit der jüdisch-deutschen Kultur in Zuneigung verbunden. Als der Sechstage-Krieg in Israel ausbrach, bin ich zur israelischen Botschaft in Dänemark gegangen, um mich, obwohl ich ein ausgemachter Pazifist war und es immer bleiben werde, als Mitkämpfer nach Israel schicken zu lassen. Ich war bereit, für Israel mein Leben zu opfern. (Dafür kann ich auch einen Zeugen stellen.) Ich habe das große Glück gehabt – und habe es immer noch -, viele Juden in allen Teilen der Welt kennenlernen zu dürfen. Mit einigen von ihnen verbindet mich eine enge Freundschaft. (Aus Tel Aviv schrieb mir vor kurzem eine Israelin: „Ich bin ganz sicher, dass man die Beschuldigungen gegen Sie widerlegen wird.“) Mich als einen Nazi abstempeln zu wollen und gar als einen Antisemiten, wie es das Anliegen bestimmter linksextremer Kreise samt den von ihrem Gedankengut infiltrierten Journalistenkreisen zu sein scheint, ist nun absolut verfehlt.
Mit meinem umfangreichen Fabroman habe ich es unternommen, das Schicksal des deutschen Volkes – und die deutschen Juden zähle ich ebenso dazu – in der größten Heimsuchen in ihrer Geschichte darzustellen. Dabei habe ich es als Schriftsteller unternommen, die Gedanken und Worte möglichst aller Seiten der damaligen Menschen dem Leser vorstellig werden zu lassen. So werden die Gedanken und Worte der damaligen in Deutschland lebenden Juden ebenso wiedergegeben wie jene der Nazis oder gar jene Hitlers. Inwieweit mir das gelungen ist, mag der Leser entscheiden. Ich habe mich um Objektivität bemüht, jedoch wird man unschwer herauslesen können, auf wessen Seite ich stehe. Denn seitdem ich mich vom Schicksal der Juden habe ergreifen lassen, ist es mir ein Anliegen gewesen, in dem Leser ein Mitgefühl für das Schicksal der damaligen Verfolgten und grausamst Ermordeten zu wecken, indem ich ihn direkt mit den Konzentrationslagern und den Gaskammern konfrontiere. Eine Leserin sagte mir, daß sie beim Lesen jener Kapitel beständig habe weinen müssen. Mein Ziel war es in diesen Kapitel, beim Leser Betroffenheit zu erzeugen, denn das bin ich im Namen der deutschen Dichtung und im Namen der Deutschen als Schriftsteller den Ermordeten schuldig. Denn leider wissen wir Deutschen noch viel zu wenig über die grauenvollen Einzelheiten des damals im Namen des deutschen Volkes grausamst Verübten.
Wie es von der Anwaltschaft und von Linksextremen unternommen wird, versucht man mir judenfeindliche Aussprüche, welche die Judengegner einschließlich Hitler in meinem Roman äußern, wider mich ins Feld zu führen als Beweis, dass ich ein Antisemit bin. Wenn die Rechtsprechung in Deutschland dahin gehen würde, die Aussagen von Romanfiguren als Aussagen des Autors zu verurteilen, dann wäre das der Untergang der deutschen Literatur. Damit wäre auch das Grundgesetz auf den Kopf gestellt, das dem Bürger Freiheit in Wort und Schrift garantiert. Und ganz besonders hat der Artikel 5 des Grundgesetzes auch für die Journalisten und die Schriftsteller zu gelten.
Objektive Leser können in meinem Buch, wie eine Leserin schreibt, „nichts Antisemitisches entdecken“, das mir, dem Verfasser zur Last gelegt werden könnte. Jedoch sind sehr viele pro jüdische Aussagen unverkennbar. Mit einem Drittel der Menschheit bin ich davon überzeugt, dass es nicht nur ein Leben nach dem Tod gibt, sondern dass wir auch immer als Mensch auf Erden wiedergeboren werden, bis wir uns aus dem Rad der Wiedergeburten durch Veredlung unserer Sinne und Gedanken daraus entwunden haben. Mit einem Drittel der Menschheit glaube ich, dass wir in jedem erneuten Erdenleben das wieder auszugleichen haben, was wir in den vorausgegangenen Leben gegen die göttlichen Gesetze der Liebe begangen hatten. Hatten wir in einem früheren Leben jemanden ermordet, verraten, vergewaltigt, belogen, bestohlen usw., dann wird uns in einem der folgenden Leben ein gleiches geschehen. In diesem Prozess durch viele Erdenleben hindurch lernen wir mittels einer Art der Konditionierung, nicht mehr gegen die göttlichen Gesetze zu verstoßen. Wir alle, so die Ansicht von Milliarden von Menschen, unterliegen dem Gesetz des Karmas, das Jesus mit den Worten zusammenfasst: „Wer sein Schwert zieht, soll durch das Schwert umkommen.“ Dieses Karmagesetz bezieht sich, wie wir meinen, auf alle Menschen, von einigen wenigen abgesehen, die aus anderen Gründen sich dazu bereit erklärt haben, auf Erden als Reinkarnierte leiden bzw. mitleiden zu wollen. Selbst in Deutschland glaubt schon ein Viertel der Bevölkerung an die Reinkarnation. Diese Prozentzahl wird sich in den nächsten Jahren drastisch steigern, hat doch der berühmte Psychiater Professor Ian Stevenson 1997 mit der Herausgabe seines Monumentalwerkes „Reincarnation and Biology“ eindeutig nachgewiesen, dass die Reinkarnation ein Faktum ist. Alle philosophischen Denkmodelle und alle Religionen werden sich umorientieren müssen und der Reinkarnation in ihren neuen Vorstellungen Platz einzuräumen haben, um noch als ernst genommen zu werden. Verkünder und Vorreiter eines solchen Denkens haben es immer schwer, da sie in vorderster Front stehen und alle Pfeile des Gegners auf sich gerichtet sehen.
Das Grundgesetz garantiert allen Menschen freie Glaubensausübung. Also sollte man es auch denen gewähren, die wie ich ihre Gedanken über die Reinkarnation und das Karma ausdrücken, ob es nun anderen gefällt oder nicht, darf davon nicht beeinträchtigt sein. In meinem vierbändigen Roman MOLAR (wovon der erste Band den Titel für das ganze Werk trägt) unterbreite ich dem Leser die ewigen Wahrheiten von Reinkarnation und Karma, soweit wir Menschen überhaupt erfassen können, was ,wahr‘ ist. Das Karmagesetz, das da heißt „Was du einem anderen tust, hast du dir selbst angetan“ ist ein Gesetz wie das Gravitationsgesetz, das ebenfalls ein Axiom ist, also ein nicht zu widerlegendes Faktum. Dabei hat es nichts damit zu tun, ob ich als der Beschreiber dieses Gesetzes mit diesem übereinstimme oder nicht. Ich glaube, dass die Anklage einen großen Fehler begeht, indem sie den ,Autor‘ – also eine fiktive Persönlichkeit in diesem Buch – mit mir gleichsetzt, der ich mich doch noch in der Raum- und Zeitlichkeit befinde im Gegensatz zu ihm, der sich von beiden gelöst hat. Die Aussagen jenes ,Autors‘ dürfen nicht mit den meinen gleichgesetzt werden. Im dritten Band dieses umfangreichen Buches kommt der ,Autor‘ auch auf den Holocaust zu sprechen und erklärt dem Leser die höheren Zusammenhänge aus karmischer Sicht. Er erklärt ihm, dass kein Schicksal in einem Leben ungerecht ist, dass alles einen Sinn hat, wie schlimm auch ein Geschick sein mag. So wird auch in diesem Roman, also in einem fiktiven Werk, der Holocaust aus dieser Sicht erklärt. Hier wird niemand angeschuldigt oder beleidigt. Vielmehr wird Mitleid erzeugt für die durch dieses Schicksal Leidenden und gleichzeitig eine Erklärung (nicht Billigung!) gegeben.
In diesem Buch wird dargelegt, dass vor allem in der ersten Hälfte des zwanzigsten Jahrhunderts der größte Karmaausgleich in der Geschichte der Menschheit stattgefunden hat, denn die Seelen wollten sich oft im Kollektiv von allen karmischen Altlasten befreien, um dann in einem Folgeleben in einem neuen Zeitalter von mehr Liebe und höherem Verstehen wiedergeboren zu werden, und zwar befreit von allem karmischen Ballast. Alle Stellen im Buch, die auf dieses große karmische Geschehen in Verbindung mit dem Holocaust hinweisen, legt mir nun die Staatsanwaltschaft zur Last.
Viele jüdische Denker und Weise haben zu allen Zeiten von diesem Gesetz des Karmas gewusst und sich auch dazu bekannt. Rabbi Isaak Elisäer, genannt Bal Schem Tov, war ein Kenner dieses Gesetzes und hat sich darüber auch geäußert. Er ist der Begründer des osteuropäischen Chassidentums, zu dessen Glauben sich Hunderttausende von Juden bekennen. Ebenso ist das ganze Heer der jüdischen Kabbalisten von dem Karmagesetz überzeugt. Einer der berühmtesten von ihnen ist Rabbi Berg, ehemaliger Professor an der Universität in Tel Aviv. Er hat den Mut, Adolf Eichmann als einen solchen zu bezeichnen, der den Juden half, ihr Karma aufzulösen (nachzulesen in WEELS OF A SOUL, New York 1995, S.114.). Warum macht man ihm nicht den Prozeß? Warum mir? Nur weil ich Deutscher bin? Rabbi Gershom, der das Buch schrieb KEHREN DIE OPFER DES HOLOCAUST WIEDER? (Basel 1997), hielt zu Ostern 1997 in Berlin einen Vortrag. Er wurde befragt, ob das Gesetz des Karmas auch auf den Holocaust zutreffe. Er antwortete, dass diese Erklärungsmöglichkeit wie andere ebenso in Erwägung gezogen werden müsse, bis sich einst die richtige Erklärung herausstelle. Darf man eine Erklärungsmöglichkeit für ein ungeheures Verbrechen in einem aufgeklärten freien Staat wie die Bundesrepublik Deutschland eigentlich verbieten, zumal diese in einem Roman vorgetragen wird und nicht in einem Sachbuch? Ich bin Mitglied der größten Vereinigung von Rückführungstherapeuten dieser Welt (Association of Past Life Research and Therapy). Diese wird hauptsächlich von Juden geleitet (die jetzige und die vorhergehende Präsidentin sind Jüdinnen). Die Rückführungs- bzw. die Reinkarnationstherapie wird von jüdischen Ärzten, Psychologen und Psychiatern in den USA propagiert und allen Kollegen ans Herz gelegt. Der Psychiater Professor Finkelstein sagt: „Ich möchte die Mediziner aufrufen, sich dieses Gebietes anzunehmen, da es Lösungen zu geben vermag für die viele der immer noch ungelösten Probleme, mit denen wir in unserer Praxis immer noch zu kämpfen haben.“ In die Praxen vieler Rückführungstherapeuten kommen hin und wieder solche Menschen mit schweren Depressionen, die vormals im Holocaust ihr Leben verloren haben. Ich habe eine ganze Reihe von solchen Menschen, unter denen sich auch heutige Juden befanden, von ihren Depressionen befreien können. In solchen Rückführungen erinnern diese Menschen sich an ihre Leiden im Holocaust. Nach ihrem Tod sehen sie ihren Erdenkörper vor sich oder unter sich, schauen manchmal noch zu, wie er verbrannt oder begraben wird, und fühlen sich auf einmal ganz befreit. Aller körperlicher und seelischer Druck ist von ihnen genommen. Ebenso, wie es die Klinisch-Toten berichten, schweben sie in ein Licht hinein und werden dann von ihren verstorbenen Verwandten und Freunden empfangen. Dort meistens erfahren sie auch, warum sie durch das Leid im Holocaust gehen mussten. Sie werden dann an solche Leben zurückerinnert oder sie erleben sie gar wieder, in denen sie ein gleiches oder ähnliches anderen zugefügt hatten. An dieser Stelle möchte ich die Erklärung eines Juden wiedergeben, den ich in Sydney am 5. Februar 1998 zurückführte. „Mein Name ist Michael Beck. Ich wurde am 12. August 1959 in Equador geboren. Meine Eltern sind tschechische Juden, die 1939 Prag verließen. Seit 1970 leben wir in Australien. Ich bin Mitglied der jüdischen Gemeinde. In einer Rückführung mit Trutz Hardo stellte es sich heraus, dass ich in meinem vorausgegangenen Erdenleben ein 1923 geborenes jüdisches Mädchen mit dem Namen Giselle Goldschmidt war. Mein Vater war Rechtsanwalt in Wien. 1943 wurde ich in einem Viehwaggon nach Polen deportiert und dort am Tag meiner Ankunft vergast. Ich habe diese Erlebnisse hautnah gespürt. Als ich mein höheres Selbst danach fragte, warum dies alles mir passieren mußte, wurde ich in zwei frühere Leben zurückgeführt, die ich ganz intensiv erlebte, in welchen ich in Russland und in China jeweils ein Offizier war, der daran beteiligt war, gegen die eigene Bevölkerung vorzugehen, wobei gemordet und auch vergewaltigt wurde.“ Der berühmte jüdische Arzt und Bestsellerautor Bruce Goldberg sagt in seinem Buch THE SEARCH FOR GRACE (St. Paul 1997 auf Seite 184) : „Das karmische System ist ein weit gerechteres als jegliches Gesetzessystem, das je von Menschen erdacht worden ist.“
Wir alle erforschen die Gesetze, nach denen die Menschen angetreten sind. Dürfen wir heute in Deutschland im Gegensatz zu den Vereinigten Staaten unsere Forschungsergebnisse nicht mehr mitteilen, da es gewissen einflussreichen Kreisen nicht behagt? Gibt es ein gerechtes Gericht, das Schriftsteller und Forscher vor den aufgestempelten Meinungen der großen Gedankenkartelle schützt? Hat überhaupt das Grundgesetz noch Geltung, das die Freiheit in Forschung und Lehre garantiert, wenn die Staatsanwaltschaft diejenigen verfolgt, die ganz neue Ideen veröffentlichen?
Aus meiner Sicht gesehen, bahnt sich ein großer Umbruch im Denken der Menschheit an. Professor Stevenson hat nun die Reinkarnation als Faktum bewiesen. Daran wird es nun nichts mehr zu rütteln geben. Wir Forscher auf dem Gebiet der Rückführungstherapie haben eindeutig festgestellt, dass wir Menschen in unserem Schicksal von dem Gesetz des Karmas regiert werden. Früher hat man solche, die Verkünder zukünftiger Ideen waren, einfach verbrannt. Sicherlich wird man mich nicht mehr äußerlich verbrennen. Dennoch wird die Rechtsprechung von den Zukünftigen daran gemessen werden, wie weit sie sich von althergebrachtem Denken lösen konnte und neuem Denken gegenüber tolerant gewesen sein wird.